Die Amsterdam Klezmer Band (auch "De Amsterdam Klezmer Band" bzw. AKB genannt) wurde 1996 vom Saxofonisten, Klarinettisten und Sänger Job Chajes gegründet. Die Band mischt traditionelle Klezmer Musik mit zeitgenössischem Jazz, aber auch Einflüsse Osteuropäischer Musik, Ska, Hiphop und moderner Dancefloor Musik werden von ihr verarbeitet. Die Band schreibt die meisten der Lieder selbst, interpretiert aber auch traditionelle jüdische und osteuropäische Lieder neu.
Die 1996 von Job Chajes mit zwei weiteren Musikern aus Amsterdam gegründete Band spielte anfangs vorwiegend auf den Straßen Amsterdams, sowie in kleineren Lokalen und erlange durch ihre Beständigkeit allmählich überregionale Bekanntheit. Ihre ersten beiden Alben veröffentlichte die Band noch auf Kassette: Mesjogge (= Meschugge) 1996 und Leib in de Pijp im Jahre 1997. Danach folgte ihr erstes Album (De Amsterdam Klezmer Band) auf CD, jedoch noch im Eigenverlag, welches 2003 nochmals regulär über das Amsterdamer Label BV Haast wiederveröffentlicht wurde. 2001 stieß der aus Odessa stammende Sänger Alec Kopyt, welcher ukrainische Texte singt, zur Band. Seit dem Bestehen der Band gab es zahlreiche Wechsel in deren Besetzung. Den Durchbruch gelangte der Amsterdam Klezmer Band 2001 mit der Veröffentlichung ihres dritten Album mit dem Titel "Limonchiki", welches über das New Yorker Avantgarde und Jazz Label Knitting Factory erschien. Es folgten mehrere ausgedehnte Touneen durch ganz Europa und zahlreiche Auftitte an Festivals weltweit.
2003 nahm die Amsterdam Klezmer Band ihr viertes Album "Katakofti " gemeinsam mit der türkischen Galata Gypsy Band auf, was ihr auch größere Bekanntheit in der Türkei verschaffte. Es folgte das Album Son welches 2005 über das belgische Worldmusic Label Connecting Cultures erschien. Das Album wurde in Live Studio Sessions aufgenommen, ohne weitere Nachbearbeitung, und besticht durch seine Unplugged-Atmosphäre und Live-Feeling. Zwischen 2006 und 2012 war die AKB bei Shantels Essay Recordings beheimatet, über welches sie insgesamt vier Alben veröffentlichte. Darunter auch das Remix Projekt "Remixed" bei welchem Amsterdam Klezmer Band Songs von namhaften DJs und Elektronik Produzenten neu bearbeitet wurden. Shantels Remix von "Sadagora Hot Dub" wurde zum Balkan Beat-Clubhit und lief auch auf diversen Radiostationen Rauf und Runter, etwa auf dem österreichischen Sender FM4. 2012 erschien ein Live-Album mit dem Titel "Mokum".
Im Jahr 2014 erschien ein weiteres Album der Amsterdam Klezmer Band mit dem Titel "Blitzmash". Darauf vertieft die Band die Fusion von Live Klezmer- und Balkan-Musik mit Electronica und Dancefloor-Musik auf gekonnte Weise. Auf der Single "Op Je Hoede" wurde die brasilianisch-holländische Sängerin Lilian Vieira gefeatured. Zum Song gibt es zudem ein witziges Video. Bereits 2015 erschien ein weiteres Album der Band mit dem Titel "Benja- Gangsters and Entertainers" welches nur in den Niederlanden erschien, bzw. an Konzerten der Band erhältlich ist. Der auf dem Album enthaltene Song "A Sheine Velt" wurde zudem in einer Live-Version auf der Compilation "Pandemonium Gitano" des Zürcher Balkanbeat/Gypsypunk-DJ Rock Gitano ausgekoppelt. Zum 20-jährigen Band-Jubiläum erschien im Frühjahr 2016 das Album mit dem Titel "Oyoyoy". 2018 folgte das Album "Szikra" zusammen mit den ungarischen Streicher-Ensemble Söndörgö.
In musikalischer Hinsicht hat die Amsterdam Klezmer Band über die vielen Jahre ihres bestehen schon längst ihren eigenen Musikstil gefunden. Nur noch kleiner Teil der Songs zählt zum eigentlichen traditionellen Balkan- und Klezmer-Repertoire. Der größte Teil ihrer Stücke wird in der Zwischenzeit von den Bandmitgliedern selbst geschrieben. Neben den Elementen der Klezmer-, Balkan- und Osteuropa-Musik, finden sich oftmals Versatzstücke aus Jazz und Hip Hop in ihrer Musik wieder. Darüber hinaus hat AKB-Chef Job Chajes seine eigene Art von Sprechgesang entwickelt, und rappt oft auf den Songs der Amsterdam Klezmer Band. Stilistische Berührungsängste sind den Musikern unbekannt, und so arbeitet die Band unablässig daran die musikalischen Traditionen Osteuropas, des Balkans und der Klezmer-Musik neu zu beleben und neue Impulse zu setzen.
Members:
Job Chaies
Gijs Levelt
Jasper de Beer
Alec Kopyt
Janfie van Strien
Joop van der Linden
Theo van Tol
Discographie:
1996 Mesjogge (Musik-Kassette, Eigenvertrieb)
1997 Leib in de Pijp (Musik-Kassette, Eigenvertieb)
1999 De Amsterdam Klezmer Band (Musik-Kassette/CD, Eigenvertrieb)
2000 Malaloka (Syncoop Recods)
2001 Limonchiki (Knitting Factory)
2003 Katakofti mit Galata Gypsie Band (Kalan Records)
2005 SON (Connecting Cultures)
2006 Remixed (Essay Recordings)
2009 Zaraza (Essay Recordings)
2011 Katla (Essay Recordings)
2012 Mokum (Essay Recordings)
2014 Blitzmash
2015 Benja - Gangsters & Entertainers
2016 Oyoyoy
2018 Szikra
Text: Robert Lippuner / Global Music Network
References: